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Kunst

Stillleben

Von Bill Harrison, geschrieben anlässlich meiner neuen Stillleben-Arbeiten

 



"Immer wollen sie 'besitzen' -- oder 'verzichten'. Schwieriger und süßer ist es, den schwebenden Ausgleich zu finden zwischen Besitz und Verzicht; die rätselhafte Mitte, da man das geliebte Wesen zugleich loslässt und hält."

-- Klaus Mann, Der Vulkan



The term 'still life' embodies opposing qualities. Still, on the one hand, describes the frozen nature of objects and their representations. Life, on the other, alludes to the vitality evoked by the very miracle of their existence. 

In creating a still life, an artist solidifies the living and simultaneously brings to life the inanimate. In observing a still life we are confronted with this dichotomy. We observe a two dimensional and static representation. Yet we also feel the vitality inherent to the subject.

An entity has its own essential presence. An image or representation attempts to express this. Yet only we, the artists and observers, can bridge the gap between entity and image. As creators and perceivers we feel a sense of vitality, that can touch on heartbreak, as we embrace the calm stillness of an entity's captured image while at the same time we open ourselves to the unknowable mystery of it's existence.

 



Der Begriff "Stillleben" umfasst gegensätzliche Qualitäten. Still, auf der einen Seite, beschreibt den erstarrten Charakter von Objekten und deren Darstellungen. Leben, andererseits, weist hin auf deren vom schieren Wunder ihrer Existenz hervorgerufene Lebendigkeit.

Beim Erschaffen eines Stilllebens verfestigt ein Künstler das Lebende und erweckt gleichzeitig das Unbelebte zum Leben. Beim Betrachten eines Stilllebens sind wir mit dieser Dichotomie konfrontiert. Wir nehmen eine zweidimensionale statische Darstellung wahr. Und doch fühlen wir auch die dem Subjekt innewohnende Lebendigkeit.

Jedes Ding hat seine eigene essenzielle Präsenz. Ein Bild oder eine Darstellung versucht, diese auszudrücken. Und doch können nur wir, die Künstler und Betrachtenden, die Lücke zwischen dem Ding und seinem Bild überbrücken. Als Schaffende und Wahrnehmende fühlen wir einen Eindruck von Lebendigkeit, der tief berühren kann, wenn wir die ruhige Stille des eingefangenen Bildes eines Dinges aufnehmen, während wir uns gleichzeitig dem unbegreiflichen Rätsel seiner Existenz öffnen.


San Francisco, März 2015

 


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