Das Weite Land - Wyoming
Diesen April hatte ich die Chance, als Artist-in-Residence
der Ucross-Foundation
einen zweiwöchigen Arbeitsaufenthalt in Wyoming verbringen. Artist-in-Residence
Programme bieten Künstlern für eine gewisse Zeit Unterkunft, manchmal
mit Verpflegung, einen Arbeitsraum, Austausch mit anderen Künstlern und
vor allem Ungestörtheit.
Zeiten wie diese, in denen man sich so sehr intensiv seiner
künstlerischen Arbeit widmen kann, sind daher sehr fruchtbar, ein wunderbares
Geschenk.
Ucross liegt im Nirgendwo, umgeben von Bergen und Flüssen.
Die Landschaft ist wild, weit und einsam.
In den ersten Tagen ging ich ans Flussufer und malte, mit dem
Wunsch nach Einfachheit und dem Nicht-Spektakulären.
Nachdem ich die Landschaft so kennengelernt hatte, fing ich
mit der Arbeit an Holzschnitten an. Für mich ist dies, im Vergleich zum
Malen, stringenter. Statt sämtlichen Details und Flächen male ich
im Holzschnitt-Entwurf nur relevante Linien und Details, was dazu führt,
dass ich den Energie-Level während der Arbeit leichter hochhalten kann.
Die Berge um Ucross sind meist recht flach. Sobald die Sonne
etwas höher steht, wirken sie wie eine einzige homogene Masse - für
mich als Holzschnitt-Künstlerin schwierig zu verarbeiten. Daher fuhr ich
morgens vor Sonnenaufgang mit dem Fahrrad in die Berge und suchte einen Ort
mit markanten Schatten.
Dort malte ich einen Entwurf, umgeben von laut zwitschernden,
aber unsichtbaren Vögeln.
Ich druckte verschiedene Farbvarianten...
Das Team der Ucross-Foundation kümmerte sich wunderbar
um mich und meine Kolleg/innen, und ich will ihnen herzlich danken.
April 2011
PS Meine Flüge von Berlin nach Wyoming und Washington im
April 2011 haben 6840 kg CO2 verursacht, die ich bei
www.atmosfair.de kompensiert habe.
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